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Innerhalb von wenigen Jahrzehnten hat er es vom Schweinefutter bis in die Hauben- und Sterneküchen geschafft – der Kürbis. Und er wird immer beliebter, in Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 69.000 Tonnen Speisekürbis geerntet, innerhalb von sechs Jahren hat sich die Anbaufläche verdoppelt.
Der Küchenstar unter den Kürbissen ist eindeutig der Hokkaidokürbis. Wie zum Trost leuchtet er in den trüben Herbstmonaten kräftig orange aus der Gemüseabteilung. Vor etwa 20 Jahren gelangte er von seiner ursprünglichen Heimat, einer gleichnamigen Insel in Japan, in die europäischen Kochtöpfe. Der Siegeszug begann. Wen wundert's, schließlich ist er gesund und kalorienarm. Im Gegensatz zu anderen Kürbissorten ist der Hokkaidokürbis besonders nährstoffreich, bei nur 25 Kalorien pro 100 Gramm. Und er lässt sich gefüllt, geschmort, gebraten, als Suppe oder Püree, süß, sauer oder pikant verwenden.
Ich versuche mich an einem Kürbis-Kartoffel-Gratin, eine wirklich gute Alternative zum ewigen Suppenklassiker. Dafür zunächst den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Dann die Kürbiskerne bei geringer Hitze in einer Pfanne rösten, bis sie zu duften beginnen und gebräunt sind. Sofort aus der Pfanne nehmen, damit sie abkühlen können.
Den Käse fein reiben. Die Peperoncinoschote waschen und fein hacken. Je nach Schärfe alle Kerne vom Peperoncino entfernen oder nur einige. Anschließend Die Rosmarinzweige waschen, abtrocknen, von den harten Stängeln entfernen und fein hacken. Magdalenas Tipp: Diese drei Arbeitsschritte können auch sehr gut vorbereitet werden. Wenn's beim Kochen besonders schnell gehen soll, kann man Peperoncino und Rosmarin auch fix und fertig in der Tüte kaufen.
Dann die Kartoffeln schälen und den Kürbis gut waschen. Die Schale vom Hokkaidokürbis muss nicht entfernt werden, sie wird weich wie das Fleisch und kann mitgegessen werden. Kartoffeln und Kürbis in nicht zu dünne Scheiben schneiden (zwei bis drei Millimeter dick). Die Kürbis- und Kartoffelscheiben abwechselnd und stehend in einer feuerfesten Form schichten. Am besten mehrere Scheiben Kartoffeln und dann mehrere Scheiben Kürbis hintereinander stellen. Es klingt komplizierter als es tatsächlich ist. Magdalenas Tipp: Wenn man die Zutaten nicht wie üblich übereinander schichtet, sondern senkrecht hintereinander, halbiert sich die Garzeit.
Mit Salz, Peperoncino und Rosmarin würzen. Den geriebenen Käse und die Brotbrösel darüber streuen und mit den Kürbiskernen abschließen. Noch einen Strahl Olivenöl über das Ganze geben und die Sahne gleichmäßig darüber verteilen. Dann ab damit in den Ofen und 35 Minuten überbacken. Vor dem Servieren kurz abkühlen, damit sich das Gratin besser schneiden lässt.
Ich muss zugeben, vor dem ersten Bissen war ich etwas skeptisch. Ich habe Kürbis bisher nur in Suppenform gegessen, weil ich der Meinung war, das Gemüse sei nur in diesem Zustand genießbar. Doch das Kürbis-Kartoffel-Gratin schmeckt wirklich gut, ist herzhaft und das richtige für einen kalten Herbsttag.
Aufwand: Nicht länger als 15 Minuten (plus 35 Minuten Garzeit)
Kosten: Rund 10 Euro, mit dem übrigen Kürbis kann man Kürbissuppe kochen, die restlichen Kerne passen geröstet gut zu Salat.
Zutaten für 2 Personen:
200g Kürbisfleisch vom Hokkaidokürbis (ohne Kerne)
350 g speckige Kartoffeln
1 frischer Peperoncino (oder getrocknet oder gemahlen)
2 frische Rosmarinzweige (oder 1 EL getrockneten Rosmarin)
80 g Marienberger Käse, entrindet
15 g Brotbrösel
30 g Kürbiskerne
50 g Sahne
Olivenöl
Salz
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