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Ihr möchtet mit euren Weihnachtsgeschenken die Umwelt schonen und zu korrekteren Arbeitsbedingungen beitragen? BARFUSS hat für euch die besten Ideen gesammelt, wie ihr mit eurem Weihnachtsshopping die Welt ein Stück weit besser machen könnt.
Ein häufig zitierter Schritt zur Entlastung unserer Umwelt: Plastik reduzieren! Unter diesem Motto haben in den letzten Jahren auch in Südtirol einige verpackungsfreie Lebensmittelläden ihre Türen geöffnet (z. B. Novo Bio& Lose in Bozen oder Unverpockt in Naturns). Mit einem Gutschein für solche Läden könnt ihr Freunde und Verwandte motivieren, plastikfreie Lebensmittel zu kaufen. Außerdem: Um keine unnötigen Geschenkverpackungen zu verbrauchen, packt eure Päckchen doch mit altem Zeitungspapier ein. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern gibt eurem Geschenk einen stylischen Urban-Touch. Das geht alternativ auch mit Backpapier oder Stoffresten.
Die Weltläden stehen für faire Handlung, transparente Lieferketten und gerechte Bezahlung. In ganz Südtirol bieten 13 Weltläden ihre Produkte an. Wie wäre es also mit einer Fair-Trade-Schokolade oder einem fair produzierten Schmuck-Etui zu Weihnachten? Für alle Roiboos-Tee Fans gibt es erfreuliche Nachrichten: An der afrikanischen Pflanze verdienen seit kurzem auch die indigenen Völker der San und Khoi, die Roiboos seit Jahrhunderten kultivierten. Nach zehn Jahren Verhandlungen sicherten sie sich das Recht auf 1,5 Prozent der weltweiten Roiboos-Einnahmen (insg. 29 Millionen Euro). Das Benefit-Sharing-Agreement mit dem Industrieverband der Roiboosproduzenten ist bisher das größte aller Zeiten und könnte andere traditionelle Völker ermutigen, sich ebenso gegen Ausbeutung zu wehren. Roiboos-Tee gibt es auch in einigen Supermärkten und Teeläden.
Eine Mütze für den Enkelsohn, neue Jeans für die Schwester, Unterhosen für den Freund: Kleidung gehört zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Als Gutschein kann das Geschenk sogar mit einem gemeinsamen Shopping-Tag verbunden werden. Doch wo ihr eure Kleidung kauft, macht den Unterschied. Immer mehr Marken verpflichten sich zu mehr Transparenz in der Produktionskette, fairen Arbeitsbedingungen, Energieeffizienz und CO2-Reduktion. Auch in Südtirol steigt das Angebot für faire Kleidung. Hier einige Geschäfte, die ausschließlich zertifizierte Marken und nachhaltige Modelabels in ihr Assortiment aufnehmen: Kauristore (Bozen), Less is more (Meran), Natürlich Terra (Rennweg 35g, Meran), Feines (Lana), Aufburg (Bozen), Creativ (Bozen), Ethika Organic Fashion (Lauben 23, Neumarkt), Glücklich (Eppan) und viele mehr. Einige andere Geschäfte achten vermehrt auf Nachhaltigkeit und bieten Fair-Fashion Brands an: Tschurtschenthaler (Bruneck), Oberrauch Zitt (Bozen), Sub (Bozen). Manche machen es anders und recyceln Kleidung. Auch wenn die Teile ursprünglich nicht fair produziert wurden, die Umwelt freut sich über jede Wiederverwertung. Dazu gehören Second Hand Läden (z. B. Gekko in Meran, Kleopatra in Bozen, Fundus in Brixen, La Vie in Bruneck) oder das Wia Nui in Brixen, das alte Stoffe in neue Produkte umwandelt. Andere Südtiroler Unternehmer haben sich direkt an die Produktion eines fairen Fashion-Brands gemacht, und vertreiben sie nun in Geschäften oder online, darunter: Geschäft Moujo (Meran), Sozialgenossenschaft Bergauf (Ulten), die Marken Re-Bello oder CORA Happywear. Und falls ihr sichergehen wollt, wie ethisch oder nachhaltig das Oberteil ist, das ihr kaufen wollt, befragt die App „Good On you“. Sie bewertet Modelabels nach ihrer Umweltfreundlichkeit, ihren Umgang mit Tieren und ihren Arbeitsstandards.
Dafür könnt ihr zum Beispiel auf Selbergmocht.it schmökern, einer Webseite für regionale Produkte von Südtiroler Handwerkern und Künstlern. Selbstgemacht und lokal kann vieles sein – von Kleidung über Möbel bis hin zu Schmuck und Kosmetik. Viele dieser Südtiroler Handwerksprodukte mit ethischem Nachhall werden zurzeit auch auf Facebook unter dem Hashtag #Weihnachtschallenge verbreitet. Gebt den Hashtag in eure Facebook-Suchfunktion ein und sucht euch unter den geposteten Tipps der Südtiroler User etwas aus.
Welches nachhaltigere Gut kann man seinen Nächsten schenken als Information und Inspiration? All das kombinieren Zeitschriften und Online-Portale, die auf zahlende Abonnenten angewiesen sind. Also beschenkt eure Freunde doch mit einem Jahresabo einer Zeitschrift bzw. eines Online-Newsportals eurer Wahl. Doch auch Künstler und Musiker sind besonders an diesem Weihnachtsfest auf Kulturbegeisterte angewiesen. Denkt also langfristig und spendiert dieses Jahr einen Gutschein für einen kommenden Theater- oder Kinobesuch oder für ein Konzert. Früher oder später werden die Vorhänge wieder fallen.
Gutscheine für ein gemeinsames Abendessen – ein Klassiker. Aber auch hier machen das Wie und das Wo den Unterschied. Wie wäre es also zur Abwechslung mit einem Gutschein für ein veganes Restaurant? Über die ethischen und ökologischen Vorteile einer veganen Ernährung ist viel bekannt – genauso wie über Bedenken und Vorurteile gegenüber dieser Ernährungsphilosophie. Am besten probiert man selbst ein veganes Menü, etwa im veganen Hotel La Vimea (Naturns), dem Biohotel Steinegger Hof oder dem veganen Gourmet-Restaurant Nutris (Lana). Spätestens nach dieser Verköstigung wird jeder Fleischanbeter und Veganverteufler merken: Pflanzlich ist nicht gleich einfältig und öde. Für Bozner Pflanzenfresser eignet sich der vegane Lieferservice RockinBeets, der komplett verpackungsfrei in Glasbehältern und CO2-neutral per Fahrrad liefert.
Ganz im Sinne des Christkinds könnt ihr mit euren Geschenken Nächstenliebe zeigen – und Projekte unterstützen, die an den Rand gedrängte Mitmenschen durch eine faire Arbeit oder eine sinnstiftende Tätigkeit zurück in die Gesellschaft holen. Ob es sich um alte, obdachlose, oder beeinträchtigte Menschen handelt, Südtiroler Initiativen zu deren Inklusion gibt es im ganzen Land. Dazu gehört der Zebra-Kalender 2021, den ihr bei den Straßenverkäufern des Zebra-Magazins bekommt. Auch könnt ihr Produkte sozialer Einrichtungen kaufen, die es Menschen mit Beeinträchtigung oder sozialer Benachteiligung ermöglichen zu arbeiten. An die WunderBAR (Brixen) etwa schließt eine solche Werkstatt an, betrieben vom Zentrum Seeburg. Auch von der Lebenshilfe (z. B. Schlanders) könnt ihr selbstgemachte Produkte erwerben. Weitere Produkte gibt es in der Sozialgenossenschaft und Nähstube Vergissmeinnicht (Bruneck), der Sozialagrikultur und Bistro Vinterra (Mals), dem Ansitz Gelmini (Salurn) oder dem Biosozialhof Vintlerhof (Milland).
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