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Im August, wenn sich der Landtag in den Sommerferien befindet und Altpolitiker fern der Heimat im Luxushotel unbeobachtet ihre Renten investieren, ist es besonders schwer, etwas zu finden, worüber man sich aufregen kann. Vor allem als Südtiroler stürzt man sich dann gern auf Ereignisse, die einen nur sehr marginal angehen. Beispielsweise wenn es um Burka und Burkini geht, zwei Kleidungsstücke, die das Südtiroler Landschaftsbild immer mehr und entscheidend prägen. Oder auch nicht. Aber das ist Nebensache.
Gutmenschen und Heimatverbundene können sich wieder die Meinung sagen. Brigitte Foppas Aussage (Frauen sollten selbst über Ganzkörperverschleierung entscheiden können) veranlasste beispielsweise Andreas Pöder von der BürgerUnion, „grün vor Ärger“ zu werden. Das wiederum brachte nun einen Botaniker, Prof. Dr. Dr. h.c. Hyakinthos Grüngartner, auf eine Idee, die den Burka-Disput europaweit beenden könnte. Sein Lösungsvorschlag – zumindest für den Strand – ist einfach: „Statt im Burkini müssen Frauen ab jetzt im Zucchini-Anzug an den Strand gehen“, sagt der Experte.
Was im ersten Augenblick absurd klingt, entpuppte sich bald als Vorschlag, der alle Seiten zufriedenstellt. Islamistische Mullahs pflichten Grüngartner bereits bei: „Inshallah. Solange keine nackte Haut zu sehen ist, geht uns alles gut.“ Auch die Grünen sind einverstanden: „Das ist eine Mode, die den Lebensstil propagiert, den wir schon seit Jahren vertreten: Go green, go vegan!“ Nur die Heimatverbundenen sind noch nicht vollständig überzeugt, zeigen sich aber kompromissbereit: „Sauerkraut statt Zucchini wäre uns halt lieber gewesen“, heißt es in einer Presseerklärung der Freiheitlichen.
Die einzigen, denen mit dieser Lösung vielleicht nicht ganz Rechnung getragen wird, sind die Frauen selbst. „Aber das scheint bei der Debatte von Anfang an ohnehin eine Nebensache gewesen zu sein“, erklärt der Experte Grüngartner und beseitigt damit letzte Bedenken.
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