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Petra Schwienbacher
Veröffentlicht
am 10.04.2015
LeutePortrait der Newcomerband Mahana

You are my Sunshine

Veröffentlicht
am 10.04.2015
Die Band Mahana spielt alles andere als Partymucke. Das Trio schlägt leise, soulige Töne an und verzaubert mit zwei starken Stimmen, die ins Ohr gehen.
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Die Musik schweißt das Trio zusammen. Wenn sie zusammen spielen, tauchen sie oft in eine andere Welt ab.

Zwei Gitarren, zwei Stimmen und ein Goggele – mehr braucht die Band Mahana rund um den Ultner Raphael Gamper, die Boznerin Marlene Basso und die Meranerin Theresa Gutweniger nicht. Und mit Goggele ist ein kleiner Shaker, eine Rassel, gemeint, das einzige Instrument neben Gesang und Gitarrenbegleitung. Mahana haben keine Verstärker, keinen Bass oder Schlagzeug. Das brauchen sie auch nicht. Sie leben nach dem Motto „weniger ist mehr”. Das Trio schlägt leise Töne an, ihre Musik ist soulig und gefühlvoll. Nicht selten sorgen die ausdrucksstarken Stimmen der zwei Mädchen bei Auftritten für Gänsehautmomente. Eine Partyband ist Mahana nicht. Auf ihren Konzerten tanzen die Leute nicht immer, mitgrölen hört man auch keinen. Bei Mahana ist das Publikum auch mal still und lauscht einfach nur.

Heute sitzen zwei Bandmitglieder – Theresa und Raphael – im Cafè Bux in Meran und erzählen über ihre rasante Bandkarriere. Im Radio läuft gerade „Crazy“ von Gnarls Barkley. Die zwei schauen sich an und lachen. „Das Lied haben wir vor Kurzem aufgenommen“, sagt Theresa. Und das in ihrer ganz eigenen Version. Mahana spielt Coversongs von den 60er-, 70er-Jahren bis heute, die sie an ihre Formation anpassen. Seit Kurzem gehören auch eigene Kompositionen zu ihrem Repertoire. „Unsere Lieder entstehen Stück für Stück, wie ein Puzzle. Jeder bringt seine Ideen mit ein“, sagt Theresa. Bald werden sie ihre Lieder im Tonstudio aufnehmen.

Ein ganz besonderes Feeling

Dass die Band entstanden ist, ist ein Zufall. Marlene und Raphael besuchten die selbe Schule. Theresa haben die zwei erst vor knapp einem Jahr kennengelernt. „Ein Freund hat mir Theresa vorgestellt“, so Raphael. Er war der Grund, dass sich die beiden Mädchen daraufhin kennenlernten. Von Anfang an war klar: Sie wollen gemeinsam Musik machen. Nach einigen gemeinsamen Proben entstand im November 2013 die Band unter dem Namen Mahana, der den Sonnenschein symbolisiert. „Das ist jetzt meine Girlieband“, sagt Raphael und lacht. Heute sind die drei dicke Freunde und können sich keine andere Bandkonstellation vorstellen. Auch das gemeinsame Weggehen lassen sie nur selten aus. Es sei ein ganz besonderes Feeling, wenn sie zusammen spielen. „Wir können beim Musikmachen total abschalten“, erzählt Theresa. Bei einigen Proben reden die drei oft stundenlang nicht, sondern spielen einfach nur. „Wir verstehen uns ohne Worte“, sagt die junge Frau mit den langen, roten Haaren. Auch bei den Auftritten. Da reiche oft nur ein kurzes Nicken von einem und der andere verstehe sofort, was gemeint ist. Musik verbindet eben und sei eine andere Welt, so Theresa.

Musikalisch sind die drei 19-Jährigen ziemlich verschieden. Theresa ist ein großer Michael-Jackson-Fan. Ansonsten sei sie ein bisschen auf der kommerziellen Popwelle unterwegs, sagt Raphael und lacht. Er und Marlene hören lieber nur die „alten Geschichten“. Die verschiedenen Stile lassen sie in die Musik einfließen. Obwohl sie manchmal unterschiedlicher Meinung sind, finden sie immer Kompromisse. „Oft zicke ich aber auch mit den Mädels“, scherzt Raphael und lacht. Vor Kurzem war der Pankrazer für ein paar Monate in Amerika, wo er mit einigen Leuten Musik auf der Straße gemacht hat. Dort hätten die Leute eine ganz andere Einstellung zur Musik. Das sieht auch Theresa so: „Bei uns sind die Leute viel introvertierter. Man merkt, dass sie Angst haben und sich nicht trauen zu tanzen. Kaum haben sie ein paar Gläser intus, dann geht es.”

Von CDs, Studium und Zukunftsplänen

Bereits innerhalb des ersten Jahres hatte Mahana zahlreiche Gigs. Ihren letzten zusammen mit Mainfelt in Meran – einer der tollsten Auftritte, wie die Bandmitglieder sagen. Denn dort seien Leute gekommen, um Musik zu hören und nicht nur um zu feiern. „Es geht nicht darum, wie viele Auftritte wir haben, sondern darum, dass sie geschätzt werden“, meint Raphael. Ehe er vors Publikum tritt, ist er immer noch ein bisschen aufgeregt. Das gehöre dazu. Theresa und Marlene sind da lockerer. „Vor allem, wenn ich vor vielen Leuten auftrete, bin ich nicht nervös. Aber ich finde es einfach so toll, Musik zu machen, dass ich die Leute irgendwann ausblende“, sagt Theresa und strahlt dabei. Sie ist schon früh mit Musik in Kontakt gekommen, ist sozusagen hineingewachsen. Ihr Vater spielte in einer Band, ihr Bruder ist in der Band ReBeatles. Zu Hause machte immer irgendjemand Musik. Irgendwann begann sie selbst Klavier zu spielen und zu singen. Marlene und Raphael zog es zur Gitarre. Marlene sammelte in der Musikschule erste Erfahrungen, Raphael brachte sich das Spielen selbst bei. Schon als Kind wollte er Gitarre lernen und zwar ab dem Tag, als er im Fernsehen ein Live-Konzert von AC/DC gesehen hat. „Angefangen habe ich dann aber doch klassisch mit der Blockflöte“, sagt er und lacht.

Heute arbeiten die drei hart, um ihre Musik voranzubringen. Wohin es sie als Band und privat einmal verschlagen wird, ist noch unklar. Marlene wird erst mal ihr Studium der Klassischen Gitarre in Innsbruck beenden. Raphael träumt davon, irgendwann von der Musik leben zu können. „Ich muss nicht reich werden, aber davon leben zu können wäre das Schönste, was es gibt“, sagt Raphael, der sich zurzeit noch mit Gelegenheitsarbeiten durchschlägt. Bald will er sich ein zweites Mal am Konservatorium in Innsbruck für Jazzgitarre bewerben. Das erste Mal kam er auf die Warteliste. „Ich muss einfach etwas mit Gitarre stucken“, sagt er. Auch Theresa wird nach der Matura studieren. Wahrscheinlich Französisch, sagt sie. Weil ihr die Sprache gefalle und sie auch einige Lieder in Französisch singt. „Eigentlich wäre ich ja gerne Bäuerin“, sagt sie. „Aber da wäre man total gebunden. Ich lasse einfach mal alles auf mich zukommen.“ Mit der Musik wird sie auf jeden Fall weitermachen, so wie ihre Bandkollegen. Demnächst plant Mahana Auftritte in Innsbruck, irgendwann sollen andere Länder folgen. Auch CDs sind ein Wunsch. Damit lässt sich das Trio aber noch etwas Zeit.

Wer Mahana live erleben möchte, hat am 11. April im Ost West Club in Meran die nächste Gelegenheit dazu.

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