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Thomas Tribus
Veröffentlicht
am 24.03.2014
LeuteAuf a Glas'l

Die Neugierige

Veröffentlicht
am 24.03.2014
Magdalena Steiner tauschte eine Fernsehkarriere in München gegen ihren Moderatoren-Job bei SDF. Bereut hat sie ihre Entscheidung bis heute nicht.
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Seit 2009 ist Moderatorin Magdalena Steiner das Gesicht des Südtirol Digital Fernsehens (SDF). Nach einer Fernsehausbildung begann die gebürtige Rablanderin ihre Karriere als Redakteurin bei München TV. 2011 gewann sie den „Schlager Saphir“ in der Kategorie beste Fernsehmoderatorin und setzte sich gegen Persönlichkeiten wie Ina Müller oder Carmen Nebel durch. 2010 wurde sie der deutschen Klatschpresse als neue Freundin von Schauspieler Ralf Bauer bekannt.
BARFUSS hat die junge Fernsehmoderatorin im Rossini in Meran getroffen. Sie bestellt sich ein Glas Rotwein und wir kommen direkt ins Gespräch.

Sie haben an der Bayerischen Akademie für Fernsehen studiert. Später haben Sie eine Zeitlang in München gelebt und gearbeitet und sind nun seit viereinhalb Jahren wieder in Südtirol. Erzählen Sie ein wenig von Ihrem Werdegang.
Nun, ich wollte eigentlich immer Medizin studieren. Oder zumindest einen Beruf ergreifen, der in die medizinische Richtung geht. Aber wie so oft, kam alles ganz anders.

Wie kamen Sie dann zum Journalismus?
Ich hatte in der letzten Oberschulklasse einen Moderator kennengelernt. Er hat mir den Beruf schmackhaft gemacht. Schließlich habe ich mich dann an der Bayerischen Akademie für Fernsehen in München beworben, obwohl ich eigentlich absolut keine Voraussetzungen für den Studienplatz besaß. Ich wollte es einfach mal versuchen und schon wenig später erhielt ich die Zusage für den mündlichen Test.

Wie hat sich dieser gestaltet?
Das war eigentlich eine lustige Geschichte: Ich saß vor dem Raum, in dem die Klausur abgehalten wurde und meine ganzen Mitbewerber waren alle sichtlich am Ende. Schweißgebadet und nervös verließen sie den Raum. Schließlich kam ich an die Reihe. Ich betrat den Raum und einer der Professoren fragte mich, ob ich von Südtirol sei, denn in diesem Fall könnte er mich natürlich nichts über deutsche Politik fragen. Ein Glücksfall.

Was hat er stattdessen gefragt?
Er fragte mich nach einem aktuellen, gesellschaftlich relevanten Thema, das sich in Italien ereignet hatte. Ein weiterer Glücksfall. Zu dieser Zeit war gerade erst der letzte Papst gewählt worden, der ja bekanntlich Deutscher war. Und gerade zu der Zeit war ich auf Maturareise in Rom und durfte alles hautnah miterleben. Ich erzählte also von diesem Ereignis und wenig später war ich Studentin an der Akademie.

Sie arbeiteten nach ihrer Studienzeit für den Münchner Lokalsender München TV. Wie war die Zeit beim Sender?
Es war eine sehr aufregende Zeit, in der ich viel Neues erleben und vor allem lernen durfte. Ich arbeitete für die Boulevard-Rubrik des Senders „Szene München”. Sehr aufregend, aber auch anstrengend. Ich hatte praktisch keine fixen Arbeitszeiten und die Bezahlung, während meiner Ausbildung, war auch eher dürftig. Oft fehlte mir das Geld, um vernünftiges Essen einzukaufen, da kam mir das Catering auf den Events, von denen ich berichten sollte, sehr gelegen.

War es eine schwere Entscheidung, nach Südtirol zurückzukehren?
Ja, ganz klar und verbunden mit vielen schlaflosen Nächten. Als damals der Anruf kam, dass ein privater deutscher Lokalsender in Südtirol gegründet werden soll und ob ich Interesse hätte diesen mit aufzubauen, hatte ich kaum Zeit, mich zu entscheiden. Die Herausforderung reizte mich, andererseits hatte ich mir in München ein Leben aufgebaut. Alle meine Freunde waren da, meine Beziehung, meine Wohnung und mein Fitnessstudio. (lacht) Die Entscheidung ist mir ganz sicher nicht leicht gefallen, doch ich bin froh, dass ich die Entscheidung getroffen habe.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Bleiben Sie hier?
Ich bin noch nicht dort angekommen, wo ich hinwill, soviel steht fest. Ich habe aber auch kein genaues Ziel vor Augen. Das Leben hat einfach sehr viele Facetten und Überraschungen zu bieten, das ist sehr schön. Also bin ich einfach gespannt, wo es mich später einmal hinziehen wird.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Nun, ich reise viel. Ich liebe es, Neues kennenzulernen. Da ich durch meinen Job an Südtirol gebunden bin, nutze ich jede freie Zeit, die ich kriegen kann, um wegzufliegen. Nebenbei reite ich noch gerne. Ich liebe Tiere, ich hätte auch gerne ein Haustier, aber dafür habe ich durch meinen Job leider keine Zeit. Und ich spiele gerne Karten, für einen Watter bin ich immer zu haben.

Ist Neugierde eine Charaktereigenschaft, die Sie ausmacht?
Ja, das kann man so sagen: Ich bin neugierig auf das Leben. Das liebe ich so an meinem Beruf. Man lernt sehr viel Neues und viele verschiedene Menschen kennen.

Was war Ihre bislang beste Story?
So etwas wie eine „beste Story“ gibt es glaube ich nicht. Jede Geschichte und ein jeder Beitrag hat gute wie schlechte Seiten, aber es gab schon einige Erlebnisse, die herausstechen oder mich persönlich berührt haben. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich das erste Mal für München TV vor der Kamera stehen sollte. Gott war ich nervös! Geplant war ein Interview mit Joachim „Blacky“ Fuchsberger. Übrigens ein Mann, den ich sehr schätze. Als ich damals vor ihm stand, bat ich ihn gnädig zu sein, da es mein erstes Mal war. Er antwortete locker mit einem: „Das machen wir schon“ und tätschelte dabei meinen Arm, der zitternd das Mikrofon festhielt. Ich stellte ihm eine Frage und der Gute füllte die gesamten drei Minuten, die für das Interview vorgesehen waren, mit dieser einen Frage aus. Ich bin ihm dafür heute noch dankbar.

Nach welchen Kriterien gestalten Sie Ihr Programm?
Es soll informieren und für jeden sollte etwas dabei sein. Wir sind ein kleines Team, das gut zusammenarbeitet, und ich glaube man sieht dem Endprodukt an, dass uns die Arbeit Spaß macht. Uns bleibt keine Zeit für monatelange Recherchen, oft muss alles recht zackig gehen. Ein bisschen mehr Zeit wäre manchmal ganz schön.

Haben Sie ein Ritual, bevor Sie sich vor die Kamera stellen?
Nein, eigentlich nicht. Wenn ich aber einen Interviewpartner habe, der sichtlich nervös ist, frage ich ihn, was er zum Frühstück gehabt hat. Das lockert die Stimmung.

Welche Zielgruppe bedient SDF?
(lacht) Also, einschalten könnt ihr uns alle.

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