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Asmaa Abdelfattah lebt in zweiter Generation in Brixen und hat Geschichte und Literatur in Kairo studiert. Aus der Leidenschaft der 33-Jährigen zur Geschichte Äyptens entstand ihr Buch „Saad Zaghloul“. Die Geschichte über den antikolonialen Widerstandskämpfer in Ägypten ist Teil der „Revolutionary Stories“ Reihe der OEW im Rahmen der Südtiroler Aktionswochen „Stop Racism“.
Wie kam es zu deinem neuen Buch Saad Zaghloul?
Ich wurde gebeten, eine Geschichte für junge Leute über eine historische Figur zu schreiben, die sich mit dem britischen Kolonialismus in Ägypten auseinandersetzte. Die Idee lautete also, das Thema Kolonialismus und dessen Folgen für ein junges Publikum greifbar zu machen.
Worum geht es?
Das Buch erzählt die Geschichte einer sehr berühmten historischen Figur der ägyptischen Geschichte: Saad Zaghloul. Er war der eigentliche Grund für die ägyptische Revolution von 1919, eines der wichtigsten Ereignisse in der ägyptischen Geschichte. Saad war ein Pazifist, der an die Macht des Wortes und nicht an die Macht der Waffen glaubte. Seine Zitate werden auch heute noch in der Alltagssprache verwendet.
Was ist Ihre persönliche Verbindung zu dem Buch?
Ich habe schon als Kind Geschichten über Held:innen geliebt und immer wieder aufs Neue gelesen. Sie inspirieren mich bis heute und sind Teil der Geschichte meines Heimatlandes, auf welches ich sehr stolz bin. Während meiner Recherche war ich so vertieft in die Geschichten von damals, dass ich das Gefühl hatte, zur selben Zeit wie die Figuren des Buches zu leben. Ich hatte überall in der Wohnung Notizbücher und Stifte verstreut, um alles parat zu haben, wenn mir eine Idee kommen sollte.
Das Buch richtet sich vor allem an junge Menschen. Was wollen Sie der jungen Generation mit Ihrem Buch mit auf den Weg geben?
Es geht mir darum, eine andere Seite von Ägypten zu zeigen. Das Land ist berühmt für seine pharaonische Geschichte, aber wir können es nicht immer nur auf diese beschränken und einrahmen. Es gibt noch einen anderen, geheimnisvollen und unbekannten Teil der ägyptischen Geschichte, über den wir in der Regel nicht viel wissen, der uns aber viel lehrt. Ich möchte jungen Leuten die Bedeutung von Worten aufzeigen! Worte bewirken Veränderung und bedeuten Fortschritt. In diesem Sinne können wir uns viel von der Figur des Saad abschauen, der immer an die Macht der Worte glaubte.
Warum ist es Ihrer Meinung nach wichtig, sich heute mit dem antikolonialen Widerstand zu befassen?
Weil viele Länder, die vom Kolonialismus geprägt wurden, heute noch unterdrückt werden. Es ist wichtig die junge Generation für (Macht-)Ungleichheiten zu sensibilisieren und Solidarität mit denjenigen aufzubauen, die historisch und strukturell weniger privilegiert sind.
Lesungen in italienischer Sprache finden am 31.03 um 11:20 Uhr in der Stadtbibliothek in Sterzing, am 05.04 in der Fachbibliothek „Eine Welt“ in Brixen und am 12.04 um 15:00 Uhr in der Sprachenmediathek in Meran statt.
Weitere Infos gibt´s unter: Buchvorstellung: „Revolutionary Stories – Saad Zaghloul“ – OEW
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