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Petra Schwienbacher
Veröffentlicht
am 19.10.2017
LeuteAntholz-Festival

Antholz rockt wieder

Veröffentlicht
am 19.10.2017
Zwei Tage, zwei Bühnen und über 20 verschiedene Bands und DJs. Das Antholz-Festival ist gewachsen. Aber auch die bürokratischen Hürden werden größer.
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Es war ein kleines Festival, als es vor fünf Jahren in einer kleinen Halle zum ersten Mal stattfand. Dieses Jahr dauert das Antholz-Festival erstmals zwei Tage lang. Mitten im Dorfzentrum treten 20 verschiedene Bands und DJs auf zwei Bühnen auf.

In fünf Jahren Antholz-Festival konnten die Organisatoren bereits Stars und Bands wie Max Giesinger, Lemo und Thorsteinn Einarsson nach Antholz holen. Nicht selten hatten sie dabei ein Gespür für erfolgreiche Acts, auch bevor sie ihren wirklichen Durchbruch schafften. Wie bei Max Giesinger, der vergangenes Jahr auf dem Antholz-Festival auftrat. Er war Anfang des Jahres noch relativ unbekannt hierzulande, wenige Wochen vor dem Auftritt schlug seine neue Single „Wenn sie tanzt“ aber ein wie eine Bombe und zahlreiche Südtiroler zog es zu seinem Auftritt aufs Antholz-Festival.

In diesem Jahr hatten die Organisatoren beim Booking gleich zweimal den richtigen Riecher: bei der Band Folkshilfe und Eskimo Callboy. Die Songs der Folkshilfe werden erst seit der Veröffentlichung des neuen Albums und der Single „Mir laungts“ auch in lokalen Radios rauf und runter gespielt und Eskimo Callboy waren ebenfalls bereits gebucht, noch bevor David Friedrich – Schlagzeuger der Band – bei der RTL Reality-Show „Die Bachelorette“ gewann und der Band dadurch zu weiter Bekanntheit verhalf. Heute hat ihre Single „MC Thunder“ bereits 1,9 Mio Aufrufe auf Youtube.

Damit so ein Festival mit 20 Acts reibungslos abläuft, beginnen die Organisatoren bereits Ende Januar mit der Planung. Nicht immer ganz einfach, wie Manuel Egger, einer der Organisatoren, im Interview erzählt.

Fünf Jahre Antholz-Festival… Happy Birthday!
Danke. (lacht)

Erhofft ihr euch, mit Bands wie Eskimo Callboy mehr Besucher anzulocken?
Ja, aber aus diesem Grund haben wir sie nicht gebucht. Denn zu der Zeit waren sie zwar in der Rock- und Metalszene bekannt, aber ihren derzeitigen Hype verdanken sie der Fernsehsendung „Bachelorette“ und dem Sieg von David. Ihre Konzerte in Deutschland sind derzeit alle ausverkauft.

Das erste kleine Jubiläum des Festivals feiert ihr dieses Jahr ja in großem Stil.
Genau. Dadurch, dass auf der kleinen Bühne ganz viele Südtiroler Bands spielen und man dort keinen Eintritt zahlt, hoffen wir, dass viele Südtiroler kommen und uns unterstützen.

Warum habt ihr euch entschieden, dieses Jahr größer zu werden?
Vergangenes Jahr hatten wir Max Giesinger hier. Der Andrang war groß und die alte Location bietet nur Platz für maximal 500 Leute. Da wir dieses Jahr mit Folkshilfe und Eskimo Callboy wieder zwei große Acts gebucht haben, wäre die bisherige Halle zu klein. Heuer haben wir im Dorfzentrum den idealen Platz gefunden. Wir stellen ein Zelt auf, das mit der offenen, zwölf mal zehn Meter großen Bühne im Freien verbunden wird.

Warum eigentlich ein Festival im Oktober?
Alle im Organisationsteam arbeiten im Gastgewerbe. Im Sommer ist bei uns Hochsaison und da haben wir keine Zeit für die Organisation, deswegen war für uns von Anfang an klar, es wird Ende Oktober.

Ist es schwieriger ein Festival im Oktober zu organisieren oder finden sich in dieser Zeit einfacher gute Bands?
Es ist ideal, denn die Strukturen sind in dieser Zeit nicht komplett besetzt und es ist einfacher, einen Teil des Dorfes abzusperren, als beispielsweise im August, wenn viele Gäste da sind. Bei den Bands gibt es Festivalsaisons-Touren und Clubtouren. Wir konnten alle Bands mit der Clubtour buchen. Im Oktober bekommen wir so eigentlich jeden, den wir möchten und der für uns bezahlbar ist. Große Bands wie Mark Forster wären für uns beispielsweise nicht geeignet, denn dafür wäre selbst das Zelt zu klein.

Aus wie vielen Helfern besteht euer Team?
Wir sind zu fünft im Organisationsteam und dann noch um die 40 freiwillige Helfer beim Festival selbst.

„Die Bürokratie ist das Schlimmste für jeden Festivalbetreiber und ich glaube, da spreche ich fürs ganze Land.“

Was sind die Herausforderungen, mit denen das Organisationsteam konfrontiert wird?
Die Bürokratie ist das Schlimmste für jeden Festivalbetreiber und ich glaube, da spreche ich fürs ganze Land. Man braucht für alles einen Zettel und läuft von der Gemeinde bis zu den Behörden. Lizenzen, Unterschriften von Geometern, Architekten, Zeltbauern … Da wir das Festival mitten im Dorfzentrum veranstalten, brauchen wir einen Evakuierungsplan. Solche Sachen sind oft der Grund, warum sich kaum noch jemand an die Organisation eines Festivals wagt.

Was müsste die Politik ändern?
Die Gesetze und Behördengänge sollten vereinfacht werden und Festivalbetreiber sollten auch unterstützt werden. Kulturvereine werden unterstützt, aber solche Events nicht, die für die Kultur und die Leute im Dorf auch eine Bereicherung sind. Durch diese Voraussetzungen verliert man die Freude so etwas in einem Dorf zu machen. Investiert wird nur in den Tourismus, dabei profitiert von so einem Event ja auch dieser. Während des Festivals sind zwei Hotels mit Bands gefüllt und Ferienhäuser mit zehn Wohnungen mit Leuten, die eigens aus Deutschland anreisen oder aus mehreren Ecken Südtirols. Deswegen verstehe ich nicht, dass uns beispielsweise der Tourismusverein nicht unterstützt. Man könnte mit den Bands Fotos am See oder am Biathlonstadion machen und sie über Social-Media-Kanäle verbreiten, das wäre doch super Werbung, finde ich. Da müsste man sich ein Beispiel am Tourismusverein Kaltern nehmen, die das Kalten Pop Festival unterstützen.

Wo soll die Reise vom Antholz-Festival noch hingehen? Wollt ihr in Zukunft noch größer werden?
Wir müssen jedes Jahr schauen, ob das Festival machbar ist. Aber wenn alles gut geht, möchten wir nächstes Jahr gleich groß sein wie heuer.

Wie viele Besucher erhofft ihr euch?
500 bis 600. Wir hoffen einfach, dass alles reibungslos abläuft und die Besucher zufrieden sind.

Das Antholz-Festival startet am Freitag um 18 Uhr mit Rock und Metal. Der Hauptakt ist Eskimo Callboy, weitere Bands sind 7 Dials Mystery, Insanity Alert, Dreamshade und die Südtiroler Metalcore-Band Stunde Null.

Am Samstag kommen alle Liebhaber von Reggae, Pop, Folk, Volksmusik oder Brass auf ihre Kosten. Neben tollen Südtiroler Acts und internationalen Größen wie Keller Steff Big Band, Jamaram, Folkshilfe, Impala Ray und Django S. gibt es am Samstag auch Spaß für die ganze Familie. Mit Hüpfburg, Kinderprogramm und Frühschoppen mit dem „Sunseit Duo“ gehts los. Um 14 Uhr öffnet die kleine Bühne, die für jeden ohne Eintritt zugänglich ist. Weiteres gibt es eine Cocktaillounge mit frischen Säften und Bier-Cocktails, sowie eine Bierpong Trophy.

BARFUSS ist Medienpartner des Antholz-Festivals.

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