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Freitagmittag, 10. November: Auf der Showbühne dampft es aus den Töpfen. Während ein junger Koch kräftig in seinem Topf Fusilli unterrührt, erklärt ein italienischer Nudelproduzent dem interessierten Publikum, was das Besondere an seinem Bioprodukt ist und für welches Gericht es am besten zubereitet werden kann.
Es ist reichlich Betrieb am zweiten Tag der Messe Biolife, die im Rahmen der Herbstmesse Aussteller:innen und Produzent:innen aus Südtirol und dem restlichen Italien und ein interessiertes Publikum nach Bozen gelockt hat. Die Fachmesse, die dieses Jahr an vier Tagen vom 9. bis 12. November stattfindet, widmet sich der Präsentation und Förderung von Bioprodukten und ist die bedeutendste italienischen Publikumsmesse für den bewussten Lebensstil.
„Für uns ist es wichtig, hier präsent zu sein“, sagt ein junger Weinproduzent aus dem Überetsch, während er auf seinem Stand einem Ehepaar einen Chardonnay zum Verkosten aufschenkt. „Wir kaufen die Trauben von Biobauern und verarbeiten sie dann weiter.“ Bio sei für ihn ein Lebensstil „und Interessierte sollen wissen, dass unsere Produkte genau dieser Philosophie entsprechen – und das zu fairen Preisen.“
Eine Philosophie, die man auch kosten kann: Jung und Alt schlendern an den Ständen vorbei, bleiben stehen, verkosten biologische Weine, italienische Öle, aber auch Fleisch- und Käseprodukte. Und sie führen intensive Gespräche mit den Produzent:innen. Ein Hersteller von Hanfprodukten, Ölen und Aromakissen, erzählt, dass seine Kund:innen vor allem die Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit seiner Produkte schätzen – und das er hier auf der Biolife auch auf Gleichgesinnte treffe, die ihre Ideale nach außen tragen. Es gehe auch um einen ganz bewussten Konsum.
Wer mehr als nur verkosten möchte, bleibt bei den Bio-Streetfood Trucks hängen. „We make Chicken great again“ steht auf einem der Trucks, auf einem anderen gibt es vegane Leckerbissen: Kichererbsen mit Pestosalat, Tomaten, grüne Bohnen und Zwiebeln oder Wraps mit verschiedenen Füllungen.
Es zeigt sich: Bio kann auch schick und muss nicht notwendigerweise neu sein.
Es geht aber nicht nur um Lebensmittel: Mit den Themen Kosmetik und Mode werden zwei zentrale Schwerpunkte zur Nachhaltigkeit vorgestellt: Lokale Produzent:innen präsentieren nachhaltige Kleidung, so etwa aus Merinowolle oder Hanf. Es zeigt sich: Bio kann auch schick und muss nicht notwendigerweise neu sein. Mehrere Stände mit Second-Hand-Kleider ziehen Interessierte an.
„Das ist eine Hose vom Südtiroler Designer Dimitri“, erklärt die Verkäuferin eines Riffianer Second-Hand-Shops einer Interessierten. Sie führe den Laden schon seit neun Jahren, erzählt sie, und könne ihren Kundinnen durch dieses Konzept immer wieder solche Schnäppchen anbieten – und natürlich viele weitere einwandfreie Stücke aus zweiter Hand: Schuhe, Taschen, Mäntel, Ballkleider und vieles mehr. Ein paar Stände weiter stellt die Initiative „Slow Fiber“ nachhaltige Stoffe aus und informiert über neue Konzepte in der Modebranche – eine Schneiderei präsentiert seine ausgefallene Naturmode.
Gekrönt wird das Ganze von einer Modenschau auf der Biolife Fashion Stage. Eine besondere Neuheit gibt es in Sachen Kosmetik: Erstmals werden die neuen nachhaltigen Produkte der bekannten Bio-Fachmesse „SANA Bologna“ der Öffentlichkeit vorgestellt.
Biolife ist noch bis Sonntag, 12. November für das Publikum geöffnet.
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