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Unvorstellbares passiert. Die traditionsreiche Minderheiten- und Autonomiepartei SVP bildet mit den Fratelli d´Italia, den politischen Erben des neofaschistischen MSI, die Südtiroler Landesregierung. Der MSI und die Nachfolgepartei Alleanza Nazionale lehnten die Autonomie ab. Die Enkel des MSI, die Fratelli, fielen bisher nicht als Autonomiefreunde sonderlich auf. Eine überraschende Entwicklung. Südtirol als Labor für das Rechtsabbiegen in der EU. Erstmals in ihrer Geschichte bildet die von Antifaschisten und Antinazisten 1945 gegründete SVP eine Landesregierung mit den Fratelli d´ Italia. Keine Partei wie irgendeine andere. Die Politikwissenschaftlerin Sofia Ventura von der Universität Bologna charakterisiert die seit einem Jahr in Italien regierende Partei als „rechtsextrem, rechtsradikal und rechtsnational“, Francesco Collini zitierte im „Der Spiegel“ Venturi mit der Aussage, dass es zwar keine faschistischen Milizen auf den Straßen geben werde, wie einst 1922. Aber, die Gefahr komme später. Wie in Ungarn, dort läuft das illiberale Experiment des Viktor Orban auf Hochtouren. Dieses Ungarn ist das Labor für ein anderes Europa, für ein Europa der Grenzen, ein Europa der Ausgrenzung, für ein autoritäres Europa. Auch Österreich ist ein weites politisches Versuchsfeld für rechte Experimente. Teil drei des Podcasts über den Rechtsruck in Europa (Teil eins und zwei).
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