New York, Silvesterabend. Cleo und Frank treffen sich das erste Mal in einem Lastenaufzug in einem alten Fabrikgebäude in Tribeca – und es funkt. Cleo ist Mitte zwanzig, Britin und Kunststudentin. Sie kämpft mit ihren Depressionen und ist immer pleite. Frank, Mitte vierzig und Amerikaner, ist Inhaber einer Werbeagentur und hat ein Alkoholproblem. Beide stürzen sich Hals über Kopf in eine amour fou: Sie heiraten nach wenigen Wochen und durchleben in kurzer Zeit die Höhen und Tiefen dieser intensiven Beziehung. Reicht allein ihre Liebe füreinander aus für ein glückliches Miteinander?

Eine Großstadtromanze mit zwei Hauptfiguren, die einander lieben und einander verletzen, und Nebenfiguren, die den beiden nahestehen und diese toxische Beziehung von innen und außen beobachten. (K)Eine Liebesgeschichte. Alle Figuren kämpfen mit ihren Dämonen. Versuchen, das Beste zu schaffen, immer weiter, immer höher. Und sie fallen dabei tief. Betäuben ihre Wahrnehmung. Verfallen Drogen- und Alkoholexzessen. Sie versuchen zu leben und zu überleben. Mit Leid und Liebe. Verletzung und Schmerz. Anziehung und Obsession.

Der Debütroman „Cleopatra und Frankenstein“ von Coco Mellors ist ein wahrer Pageturner, durch und durch. Ein emotionaler Ritt durch NY, die Stadt, die niemals schläft – mit schillernden und sich gegenseitig kaputtmachenden Figuren. Cleo & Frank. Zoe, Anders & Eleanor. Menschliche Abgründe tun sich auf. Tiefe Verletzungen und Risse entstehen in diesen zwischenmenschlichen Beziehungen, in der Freundschaft, der Familie, der Liebe. Und eine toxische Abhängigkeit.

Dieses Buch hat mich voll und ganz in seinen Bann, seinen Strudel aus Liebe und Hass, gezogen. Die Intimität und Zerstörung ist herzzerreißend und beglückend zugleich. Man hofft und bangt. Die Figuren überraschen und treiben eine:n an den Rand des Wahnsinns. Der Hype um diesen Roman ist total nachvollziehbar. Er macht süchtig. Ein perfektes Zusammenspiel aus New-York-Romanze und den Wirrungen des Lebens. Und am Ende bleibt die Frage: Ist Liebe alleine genug? Oder hat auch sie ihre Grenzen?

„Cleopatra und Frankenstein“ ist über 500 Seiten lang – und keine davon war zu viel. Ein wundervolles Lesevergnügen und ein Buch, das jede Leseflaute in die Flucht schlägt.

„Cleopatra und Frankenstein“ von Coco Mellors ist im Eichbornverlag erschienen.

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