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Veröffentlicht
am 09.05.2024
LabernFeministischer Buchtipp

„Essays on fire“

Veröffentlicht
am 09.05.2024
In ihrem Sachbuchdebüt „Migrantenmutti“ prangert Elina Penner die soziale Ungerechtigkeit in Verbindung mit Elternschaft an – und nutzt dafür einen besonders humorvollen und spitzen Ton. Der neue feministische Buchtipp unserer Bloggerin Carmen.
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Wenn es euch wirklich interessiert wie andere Lebensrealitäten aussehen, nicht nur für Clout und Sympathie (niemand lobt euch dafür, dass ihr zuhören wollt), dann habt ihr mit diesem Buch doch schon mal einen guten Anfang gemacht.

S. 171

Elternschaft ist politisch. Das zeigt Elina Penner in ihrem neuen Buch „Migrantenmutti“ auf. Satirisch-politische Literatur vom Feinsten. „Essays on fire“, sagt Moderatorin und Autorin Ninia Lagrande. Mit viel Witz und Humor schreibt Elina Penner in 17 Essays über eigene Erlebnisse und Erfahrungen, über Beobachtungen und Tatsachen. Dies ist kein Erziehungsratgeber. Sie erzählt zwar auch über Elternschaft, jedoch aus der Migranten-Perspektive und beschreibt, „dass sie gar nicht wusste, wie migrantisch sie ist, bis sie Kinder hatte.“

Oh mein Gott, say with me, Salzen ist nicht würzen.

S. 84

„Migrantenmutti“ ist ein sehr lustiges Buch mit ernstem Ton. Die Autorin erhebt den Zeigefinger und bleibt doch sachlich, sie ist direkt, aber nicht vorwurfsvoll. Sie beschreibt Beispiele des Alltages und zeigt Unterschiede auf: Unterschiede von Eltern mit Migrationshintergrund, Alleinerziehenden oder Eltern aus der sogenannten „Arbeiterschicht“ zu ihren Pendants der privilegierten Gesellschaft. Wie unterschiedlich eine Einschulung und der Kauf eines Schulranzens gehandhabt wird. Oder das Ausziehen der Schuhe vor dem Betreten der Wohnung. Essensgewohnheiten und -gerüche. Das Würzen. Das Sitzenbleiben der Kinder am Tisch nach dem Essen, der Besitz einer Mikrowelle oder der Medienkonsum. Sie erzählt, warum sie keinen Insta-Moms folgt oder auf Mama-Blogs gern verzichten kann.

Elina Penner zeigt in ihrem Sachbuchdebüt verschieden Lebensrealitäten auf. Unterschiede und Parallelen. Sie spricht über Klassismus, Rassismus und Migration. Über Bildungschancen und Privilegien sowie über eigene Erfahrungen und Empfindungen. Beobachtungen und Erinnerungen. Ihre Essays sind witzig, pointiert und klug, denn sie nimmt kein Blatt vor den Mund. Ungefiltert und frei Schnauze schreibt Penner sie ist frech und bringt die Lesenden zum Lachen.

Sie plädiert für mehr Gelassenheit, Miteinander und Verständnis. Gesellschaftskritisch und voller Humor macht dieses Buch nachdenklich und lässt das eigene Verhalten und Denken reflektieren. Es ist einfach unterhaltsam und macht dank des Covers auch noch Lust auf Pommes. Also gönnt euch nach diesem Buchsnack eine Portion Pommes und vergesst das Salz nicht.

„Migrantenmutti“ von Elina Penner ist in den Aufbau Verlagen erschienen.

Mehr feministische Lesetipps unserer Buchbloggerin Carmen Waldthaler 
gibt es auf ihrem Instagram-Channel c_booksblog! #frauenlesen

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