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„Die schönste Erkenntnis der letzten fünf Jahre ist für mich, dass meine Identität nicht festgeschrieben ist: Ich bin ein trans* Mann, das heißt, mir wurde bei der Geburt das falsche – also in meinem Fall das weibliche – Geschlecht zugewiesen. Doch was es genau bedeutet, trans* zu sein, ist für mich wie eine weiße Leinwand, die von jedem Menschen ganz unterschiedlich ausgefüllt werden kann.“
(S.14)„Lieber Jonas oder Der Wunsch nach Selbstbestimmung“ ist ein Buch in Briefform, das aufgrund einer Begegnung in der Buchhandlung entstand und die Autor Linus Giese besonders in Erinnerung geblieben ist: die Begegnung mit Jonas, der noch am Anfang seiner Transition ist. Aber es ist nicht nur ein Brief an Jonas. Es ist ein Brief an uns alle, der über das Coming out des Autors erzählt, den Steinen, die ihm damit in den Weg gelegt wurden und seinem Streben nach Selbstverwirklichung.
Lieber Linus, Danke für deine Worte. Für deine Offenheit. Für deine Aufklärung. Danke für deinen „Brief an die kommenden Generationen“. Es sind Einblicke in dein Leben, Berichte, Gedanken und Gefühle, die du mit uns teilst. Es sind Wünsche und Hoffnungen, die du beschreibst – vor allem der Wunsch nach Selbstbestimmung und ein Miteinander. Nach einem gemeinsamen Weg, um das Ziel zu erreichen. Eine Zukunft ohne Anfeindung, Diskriminierung und Hass und mit dem Recht auf Freiheit für alle. Ich wünsche mir für dich und für uns alle: Möge es kein Wunsch bleiben, sondern die Lebensrealität für alle. Danke Linus.
„Es ist nie zu spät, um das eigene Leben zu ändern – die Zeit, die wir bis dahin verloren haben, die bekommen wir nie zurück, wir können nur versuchen, die Zeit, die wir noch haben, auszunutzen.“
(S.44)„Lieber Jonas“ ist ein Buch voller Liebe und Mitgefühl. Es ist ein Plädoyer für das Recht auf Selbstbestimmung. Linus Giese macht mit seinem Buch nicht nur Hoffnung und Mut. Es ist ein Aufruf für ein selbstbestimmtes Miteinander. Das Buch ist Sensibilisierung und Aufklärung für eine Welt, die mehr ist. Mehr als nur Heteronormativität. Die Welt ist mehr. Wir Menschen sind mehr: diverser, individuell und wir benötigen mehr Alternativen. Wir Menschen sind vielfältig in unseren Rollen und in unserem Geschlecht. Und wir alle haben das Recht auf Glück und Zufriedenheit. Das Recht, wir selbst sein zu dürfen. Es ist nie zu spät, um anzufangen. Also: „Niemals aufhören anzufangen!“ (S.69)
„Ich wünsche mir, dass Menschen angstfrei und neugierig sein dürfen, ohne Angst davor haben zu müssen, bewertet zu werden. Ich wünsche mir, dass Menschen spüren und fühlen dürfen, ich wünsche mir Fantasie, Neugier Offenheit und Sehnsucht alternativen Lebensentwürfen.“
(S.64)Es ist das erste Buch der Reihe „Briefe an die kommenden Generationen“ des Kjona Verlages und Linus Giese macht mit seinem Brief einen sehr persönlichen und berührenden Anfang. 70 Seiten, die mich mit ihrer Wärme und Offenheit komplett eingenommen haben.
Mehr feministische Lesetipps unserer Buchbloggerin Carmen Waldthaler
gibt es auf ihrem Instagram-Channel c_booksblog! #frauenlesen
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