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Sarah Meraner
Veröffentlicht
am 27.09.2024
LebenBondage

Fesselspiele

Veröffentlicht
am 27.09.2024
Wie passen sexuelle Praktiken wie Bondage sowie Macht und Unterwerfung mit Gleichberechtigung und Feminismus zusammen? Unsere Autorin hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt – und ist selbst in die Welt der Seile eingetaucht.
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Triggerwarnung: Thema BDSM und Fesselpraktiken

Foto eins: Mit einem Seil bindet eine Frau die Hände einer anderen zusammen, auf einem zweiten Bild sind die Arme komplett hinter den Rücken gebunden. Foto drei: Eine Frau knebelt eine andere Frau mit einem Seil, zieht sie an den Haaren. Auf einem vierten Foto sind ein Mann und eine Frau mit den Beinen aneinander gefesselt.

Die Bilder, die eine junge Frau vor ein paar Monaten in der Facebook-Gruppe „Südtirol Sisters“ postet, lösen Neugierde in mir aus. Interessant finde ich auch die Diskussion unter dem Posting. Einige der Kommentatorinnen bringen die Bilder sofort mit Gewalt gegen Frauen in Verbindung oder mit der BDSM-Szene, die „in Wirklichkeit andere Werte vermitteln würde als Lustgewinn“. Einige finden, derartige Bilder und sexuelle Handlungen würden Frauen objektifizieren. Andere wiederum erzählen von ihren positiven Erfahrungen mit Bondage, glauben an sexuelle Selbstbestimmung und finden, dass BDSM auch als feministischer Aktivismus gesehen werden kann.

Meine journalistische und feministische Neugierde ist geweckt. Ich frage mich: Verherrlicht Bondage Gewalt an Frauen und begünstigt sie eine Erniedrigung des weiblichen Geschlechts? Degradiert Bondage Frauen als sexuelle Objekte? Oder ist es ein zwischenmenschliches Spiel von Macht und Hingabe? Wo liegen die Grenzen? Und weiter: Ist Bondage ein reines Sexspiel oder geht es dabei doch um mehr? 

Dass ich mich mit mir völlig fremden Personen in so eine intime Situation einlassen soll, ruft auch Nervosität und zugegeben etwas Unbehagen in mir hervor.

Mutig sein
Ein halbes Jahr später. Ich möchte mich mit dem Thema näher befassen, um meine Fragen zu beantworten und nehme an einem Conscious Bondage-Workshop in Südtirol teil, um mich in die Welt der Seile und des Fesselns zu begeben. Was mich erwartet, weiß ich nicht. Ich kenne hier niemanden. Dass ich mich an diesem Wochenende mit mir völlig fremden Personen in so eine intime Situation einlassen soll, ruft auch Nervosität und zugegeben etwas Unbehagen in mir hervor. Kann ich das überhaupt? Jemandem auf diese Art begegnen? Mir selbst und meinem Körper auf diese völlig neue Art begegnen?

Lea und Philipp leiten den Workshop und bezeichnen ihn als Safer Space und Brave Space, also ein Raum zum Mutig-Sein. Gemeinsam mit 14 anderen Teilnehmer:innen* lasse ich mich auf eine völlig neue Erfahrung ein, die von allen viel Offenheit und Diskretion fordert. Nach einer Vorstellungsrunde, wie man sie von anderen Workshops auch kennt, werden bestimmte Regeln besprochen, damit die zwei Tage auch wirklich für alle ein Safer Space ist. Grenzen müssen respektiert, ein Okay in jedem Fall immer eingeholt werden. In diesem Safer Space ist (fast) alles erlaubt. Sinnlichkeit, Humor, erotische Energie – nur keine sexuellen Handlungen. Alle sind und bleiben angezogen.

Zur Einstimmung machen Lea und Philipp eine Fessel-Demonstration. Lea ist die Person, die fesselt, Philipp lässt sich fesseln. Nichts daran ist verstörend oder unangenehm. Es ist ein ästhetisches Spiel zwischen den Beiden, Philipp gibt sich Lea hin, vertraut ihr und lässt sie führen. Jeder Handgriff bei Lea sitzt. Sie schlingt das Seil um Philipps Rücken und knüpft gekonnt einen Knoten nach dem anderen. Lea weiß, was sie tut und sie tut es gerne. Sinnlichkeit, Hingabe, Genuss – das sind die Begriffe, was mir in den Sinn kommt, wenn ich die beiden bei der Fesselsession erlebe. Erniedrigung und Gewalt? Fehlanzeige.

BDSM und Bondage
Ein kurzer Ausflug zu den Begrifflichkeiten: BDSM ist die Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben, die unter anderem Dominanz und Unterwerfung, spielerische Bestrafung, Lustschmerz und Fesselspiele beinhalten. BDSM steht für „Bondage and Discipline, Dominance and Submission, Sadism and Masochism“. In den USA gab es bereits im frühen 20. Jahrhundert eine zum Teil versteckte BDSM-Szene, nach dem Zweiten Weltkrieg schwappte die Szene auch nach Europa über.

Der Begriff Bondage selbst bezeichnet Praktiken der Fesselung zur Erregung und Steigerung sexueller Lust. Beim Bondage wird der Partner oder die Partnerin durch das Zusammenbinden der Gliedmaßen und/oder durch Festbinden an Gegenständen gefesselt. Der Reiz des Ungewöhnlichen. Die Seile. Das Gefühl der Bewegungseinschränkung. Die Schmerzen. Das Abgeben oder die Übernahme der Kontrolle. Die Gründe, warum Menschen das Fesseln so aufregend finden, dürften so vielseitig sein, wie die Menschen selbst.

Alle BDSM-Formen haben gemeinsam, dass sich die mündigen Beteiligten aus ihrer Gleichberechtigung freiwillig und im gegenseitigen Einverständnis in ein vorübergehendes Machtgefälle begeben und diese in einem sicheren Maße praktizieren. Diese Grundprinzipien wurden bereits in den 1990er-Jahren unter dem Begriff SSC („safe, sane and consensual“) zusammengefasst. Die Einvernehmlichkeit grenzt BDSM rechtlich wie ethisch von Vergehen gegen sexuelle Selbstbestimmung und Gewaltmissbrauch ab. So viel zur Theorie, die Praxis sieht leider oft anders aus – denn so wie sonst auch, gibt es auch in dieser Szene Menschen, die die Grenzen der anderen nicht respektieren. Ich verstehe die Unsicherheiten vieler Menschen in Bezug auf BDSM. Aber was, wenn das alles in einem konsensuellen Rahmen passiert?

Erstes Rantasten
Im Workshop lernen wir das Fesseln nach der japanischen Fesselkunst „Shibari“. Diese wurde im deutschsprachigen Raum vor allem durch den Fesselkünstler Steve Osada bekannt – das war in den frühen 2000ern. Nach der japanischen Fesselkunst wird das Seil, das für gewöhnlich aus Jute, Hanf oder Baumwolle besteht und acht Meter lang ist, doppelt gelegt und verwendet. 

Der erste Knoten ist der sogenannte „Single Column Tie“ – ein Knoten, der um eine „Körpersäule“ gebunden wird, sprich Bein, Arm oder Rumpf. Zuerst probieren wir den Knoten einige Male an uns selbst aus. Dann an wechselnde Partner:innen. Vor jeder Fesselaktion wird das Einverständnis gefragt: „Ist es ok, wenn ich dich fessle?“ Erst nach einem klaren „Ja“ wird losgelegt. 

Es ist ungewohnt, mit völlig fremden Menschen sofort in Körperkontakt zu treten – und sei es nur durch eine Berührung am Arm. Ist es seltsam? Ein wenig, ja. Ist es unangenehm? Eigentlich nicht. Es ist eine etwas andere Art, sich kennenzulernen. Dass ich im Grunde eine Technik erprobe, erleichtert diese Begegnung sogar um einiges. Und es bringt die eine oder andere lustige Situation hervor, denn den Knoten plötzlich an jemand anderem auszuprobieren, erfordert einen Perspektivenwechsel – und die sind bekanntlich nicht immer einfach. Das Seil schafft auf jeden Fall sofort Verbindung.

Ich schließe meine Augen, und es fällt mir ganz leicht, mich der Situation hinzugeben, mich führen zu lassen.

In Verbindung gehen
Beim Bondage geht es sehr viel um die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Um das In-Sich-Hineinspüren und In-Verbindung-mit-sich-selbst-Gehen. Mit Musik und geschlossenen Augen beobachten wir unseren Körper und bemerken, dass er eigentlich immer in – zumindest ganz leichter – Bewegung ist. Mit diesen unscheinbaren Bewegungen gehen wir in die nächste, nun etwas intimere Übung, bei der wir erstmals in die Rolle des Führenden und des Geführten schlüpfen. Stimmungsvolle Musik. Meine Übungspartnerin steht hinter mir, legt ihre Hände auf meine Schultern. Langsam beginnt sie meine leichten Bewegungen, die sie wahrnimmt, zu führen, mit ihren Berührungen „leitet“ sie meine Bewegungen in die von ihr gewünschte Richtung. Ich schließe meine Augen, und es fällt mir ganz leicht, mich der Situation hinzugeben, mich führen zu lassen.

Als wir die Rollen tauschen, merke ich, dass mein Kopf nun sofort wieder eingeschaltet ist. Nun führe ich die Person vor mir, irgendwie bin ich angespannt. Als ich meine Augen schließe, auf die Musik höre und mich auf ihren Körper konzentriere, fällt es mir etwas leichter.

Nun kommen die Seile ins Spiel – und dieses Mal stellt sich durch die warmen Berührungen und das erste Rantasten mit den Seilen das erste Mal an diesem Wochenende eine sehr intime Situation ein. Es ist seltsam, Fremde auf diese Weise kennenzulernen: durch Nähe und Berührung, anstatt mit Small Talk. Aber es fühlt sich Okay an. Nein, es fühlt sich gut an. Das Seil auf dem Körper fühlt sich sehr schön an. Meine Session-Partnerin und ich finden: Die Session hätte ruhig länger dauern können. Durch die Musik, die Seile und die positiven Vibes meines Gegenübers schaffe ich es, mich mehr fallen zu lassen, als ich es zunächst geglaubt habe.

Wir lernen einen zweiten Knoten, den Double-Column-Tie, bei dem man beide Arme oder beide Arme zusammenbinden kann, also zwei „Säulen“, sowie eine Beinfesselung. Als ich diese an mir selbst ausprobiere, fällt mir zum ersten Mal, wie ästhetisch das am Körper aussieht.

Macht bedeutet auch Sensibilität
Ein wichtiger Teil des Workshops ist die Aufklärung: Es geht um die physische Sicherheit, aber auch um die emotionale und psychologische Sicherheit, was für mich gerade aus der Fragestellung, wie Gleichberechtigung und Unterwerfung zusammenpassen, heraus sehr spannend ist. 

Um sich bei einer Session wirklich sicher zu fühlen, muss in erster Linie natürlich das Gefühl zum Gegenüber stimmig sein – in einer Situation mit Fremden nicht unbedingt einfach, aber man spürt die Connection tatsächlich trotzdem irgendwie. Vor jeder Session gibt es einen sogenannten „Check-in“, bei dem die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse und Grenzen abgeklärt werden. Ein absolutes Must-do, mit bekannten oder unbekannten Partner:innen. Auch der Rahmen muss im Vorfeld klar definiert werden. Was passiert jetzt gleich? Wenn die unterwürfige Person weiß, was auf sie zukommt, kann sie Vertrauen und Sicherheit aufbauen. Und ein Nein gilt auch während der Session immer. Dafür kann ein Ampelsystem genutzt werden, eine Skala von eins bis zehn oder ein Safety Word. Auch nonverbale Signale müssen berücksichtigt werden. Ich bin positiv überrascht, worauf beim Bondage alles geachtet wird und erstaunt darüber, wie viel es an Aufmerksamkeit, Fürsorglichkeit und Verantwortung gerade auf der dominierenden Seite bedarf.

Dominanz ist – wenn Bondage einvernehmlich praktiziert wird – mehr als ein Spiel von Macht und Kontrolle.

Dominanz und Hingabe
Am zweiten Tag wiederholen wir die Knoten vom Vortag und lernen eine Oberkörperfesselung, („Takate Kote“). Bei der Übungssession mit meinem Partner bin ich unglaublich konzentriert – und erstmal komplett auf die Knotentechnik fixiert. Erst als die Rollen getauscht werden, kann ich mich fallen lassen. Mein Kopf schaltet aus, ich gebe die Kontrolle ab. Ich spüre nur noch die Berührungen. Den Herzschlag meines dominanten Partners, als er mir nahe kommt, um das Seil um meinen Oberkörper zu wickeln. Ich spüre das Seil auf meinen nackten Oberarmen. Wie es eng geknotet wird. Leichte Schmerzen, die sich irgendwie gut anfühlen. Ich atme tief ein. Durch das Ampelsystem kann ich kommunizieren, wie es mir gerade geht. Grün. Es geht mir gut. Nach 20 Minuten ist die Übungssession vorbei. Ich bin wie weggetreten, fühle mich irgendwie high. Lea und Philipp erklären das Phänomen: Beim Fesseln sind der Sympathikus, der den Körper in erhöhte Leistungsbereitschaft versetzt, und der Parasympathikus, der den Körper in eine Ruhe- und Regenerationsphase bringt, abwechselnd aktiv.

Später komme ich an meine emotionale Grenze. Die Auseinandersetzung mit der Frage „Was willst du wirklich?“ löst eine Reihe an Emotionen in mir und meinem Sessionpartner aus, der mich mit seinem Blickkontakt und einer anschließenden Umarmung liebevoll auffängt.

Und apropos Blickkontakt: Bei einer Übung zu Dominanz und Hingabe, bei der wir gezielt Befehle geben und entgegennehmen, tauche ich in eine Reihe von Augenpaaren ein – ein Erlebnis, das mir besonders lange in Erinnerung bleiben wird. Wegen der Energie, die sich in diesem Moment entwickelt hat. Ich habe gemerkt, dass Machtverhältnisse in dieser spielerischen Form unheimlich spannend und aufregend sein können.

In diesen Tagen lerne ich, Grenzen und Wünsche zu kommunizieren. Ängste und Träger auszusprechen und Emotionen zuzulassen. Ich lerne meinen Körper, meine Bedürfnisse und Grenzen besser kennen und bin manchmal über mich selbst überrascht. Ich habe mich emotional und physisch hingegeben und andere auf derselben Ebene aufgefangen. Ich habe gemerkt, dass ich persönlich in der führenden Rolle noch viel mehr Vertrauen zur anderen Person brauche als in der unterwürfigen Rolle. Was mir zeigt: Dominanz ist – wenn Bondage einvernehmlich praktiziert wird – mehr als ein Spiel von Macht und Kontrolle.

Fazit meines Selbstversuchs
Ich finde: Werden BDSM-Praktiken wie Bondage ethisch und verantwortungsvoll praktiziert, geht es um absolute Gleichberechtigung, bei der weder Geschlecht, sexuelle Orientierung noch Gewalt und Unterdrückung eine Rolle spielen. Es ist ein reizvolles Spiel mit Dominanz, Unterwürfigkeit und Schmerzen, das immer im gegenseitigen Konsens stattfindet. Es geht – so wie es in der Sexualität eigentlich immer gehen sollte –  um gegenseitige Rücksichtnahme. Und anders als man vielleicht annehmen würde, ist es so, dass der dominierende Part tatsächlich sehr viel Einfühlungsvermögen benötigt und Rücksicht nehmen muss. Das Bild vom „Fifty Shades of Grey“-Typen, der die Frau übers Knie legt, um sie zu bestrafen oder von perversen Männern, die Frauen zu BDSM-Handlungen in dunklen Kellern zwingen, kann man im Zusammenhang mit verantwortungsvollem Bondage also getrost aus seinem Kopf streichen: erstens, weil die Rollen (Dom und Sub) beliebig verteilt werden können, zweitens, weil Handlungen ausschließlich im gegenseitigen Konsens passieren und drittens weil Respekt und Rücksichtnahme das A und O bei Fesselsessions sind.


Was ich mir dennoch vorstellen kann, ist, dass das Fesseln und das Spiel um Hingabe und Dominanz für Menschen, die ein negatives Körperbild haben oder bereits sexuelle Grenzüberschreitungen oder gar Gewalt erlebt haben, stark getriggert werden können. Dessen muss man sich bewusst sein. Auch im Workshop lässt der/die eine oder andere Teilnehmende solche Erfahrungen durchsickern. Durch Bondage wollen sie wieder Kontrolle über sich selbst, über ihren Körper und ihre Emotionen zurückgewinnen. Und ich hatte das Gefühl, dass ihnen das auch gelungen ist.

Wir sind eine übersexualisierte und von patriarchaler Pornografie geprägte Gesellschaft, die verlernt hat, auf ethische Art und Weise mit Intimität und Macht umzugehen – die eben auch sehr hingebungsvoll sein kann.

„Ich hab mich gefragt, ob ich das mögen darf.“ Dieser Satz einer Teilnehmerin ist mir hängen geblieben und hat mich irgendwie nachdenklich gestimmt. Stecken wir als Menschen so in gesellschaftliche Normen drin, dass wir uns „falsch“ finden, wenn wir von ihnen ein wenig abweichen? Ja, das ist so. Weil uns das ja auch ständig so kommuniziert wird. Das schränkt uns in unserer Freiheit unglaublich ein – und ich denke, dass wir uns dessen oft gar nicht bewusst sind. Gleichzeitig sind wir aber auch eine übersexualisierte und von patriarchaler Pornografie geprägte Gesellschaft, die verlernt hat, auf ethische Art und Weise mit Intimität und Macht umzugehen – die eben auch sehr hingebungsvoll sein kann. Sich selbst zu spüren und für seine eigene Lust und sexuellen Bedürfnisse einzustehen, ist ein feministischer Akt. Wenn ich als feministische Frau einen Mann fessle, ist das absolut okay. Wenn ich als feministische Frau mich aber einem Mann unterwerfe? Dann ist das genauso okay. Weil es meine freie Entscheidung ist. Weil es mir Spaß macht. Weil ich es möchte.

Wir sollten das problematische stereotype Bild, das wir von Mann und Frau haben, aufbrechen – das würde schon so viel bewirken. Trotzdem: Ich kann kritische Stimmen nachvollziehen, denn es gibt leider nach wie vor Menschen, die Praktiken wie BDSM und Bondage nicht konsensuell ausleben. Und: Alles, was wir aufgrund verzerrter Realitäten und patriarchaler Grundstrukturen nicht wirklich kennen oder alles, was uns fremd ist, macht uns erst mal Angst. Klar. Die Frage ist doch: Wie tritt man dem Unbekannten gegenüber? Die meisten urteilen darüber oder stecken es erstmal in eine Schublade. Ich aber finde: Das, was uns fremd ist, müssen wir erst mal kennenlernen. Wir können uns erst eine Meinung bilden, wenn wir etwas selbst erlebt haben – oder uns zumindest mit Menschen unterhalten, die uns darüber mehr erzählen können.

Let’s talk about it. Let’s talk about sex. Und alles, was dazugehört.

Anmerkung der Autorin:
Um die Anonymität der Teilnehmenden des Workshops zu wahren, werden im Artikel weder Namen genannt, noch Bilder des eigentlichen Workshops gezeigt. Die zu sehenden Bilder habe ich nach dem Workshop gemeinsam mit Philipp und Lea geschossen. Danke dafür.

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