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Veröffentlicht
am 22.10.2021

Buchtipp: Südtirol als Tummelplatz der Geheimdienste

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am 22.10.2021
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„Segretissimo – steng geheim!“ steht nicht nur auf vielen Geheimdienstdokumenten, sondern so lautet auch der Titel des neuen Buches von Christoph Franceschini (Edition Raetia, 400 Seiten, 24,90 Euro). Es sind vor allem die Südtiroler Bombenjahre, die ausländische Dienste nach Südtirol lockten. Besonders aktiv war der deutsche Bundesnachrichtendienst BND mit seinem Chef Reinhard Gehlen. Dabei schreckte man vor keinem Mittel zurück: Franceschini berichtet auf der Basis jahrelanger Recherchen von Liebschaften, geplanten Entführungen, fingierten Bombenanschlägen und sogenannten „schmutzigen Aktionen“ jenseits des Gesetzes.

Der BND fragte sich insbesondere: Werden die Anschläge in Südtirol vom Osten gesteuert? Mitten im Kalten Krieg interessieren sich tatsächlich auch östliche Dienst für Südtirol, doch eine vermutete Steuerung und Beteiligung lässt sich nur mit der Angst vor dem Kommunismus aufseiten des BND erklären. Mit einer Gegenspionage-Aktion in Wien versuchte der BND in dieser Frage Klarheit zu schaffen. Gleichzeitig kommt es in Rom zu einer brisanten Verhaftung eines BAS-Mannes, der für den BND tätig ist. Beim Bundesnachrichtendienst befürchtet man nun, dass dies zu einer diplomatischen Krise führen könnte, denn es wäre für die italienischen Behörden der Beweis des lang gehegten Verdachtes, dass Deutschland hinter den Anschlägen in Südtirol steckt. Man setzt alles daran, dass der BAS-Mann nichts ausplaudert.

Doch auch die italienischen Nachrichtendienste sind in Südtirol ständig präsent. Besonders unter General Giovanni De Lorenzo war Südtirol jahrelang die Trainingshalle für unorthodoxe, „schmutzige Aktionen“. Hier wurde das vorbereitet, was man später die „Strategie der Spannung“ nannte, nämlich jene zahlreichen Terroranschläge der 1970er- und 80er-Jahre, die unter „falscher Flagge“ von italienischen Geheimdiensten, Rechtsextremisten und der Geheimloge P2 (Propaganda Due) ausgeführt wurden – mit dem Ziel, die Linke nach der Einbindung der Kommunistischen Partei (PCI) in die Regierung zu diskreditieren und den Staat zu destabilisieren. Bevor diese Aktionen auf nationaler Ebene umgesetzt wurden, erfolgte quasi der Probelauf in Südtirol.

Am Montag, den 25.10.2021, findet die Erstvorstellung des Buches statt:

Filmclub Bozen, Saal 2

18:00–19:45 Uhr

Eintritt frei, aber begrenzte Teilnehmerzahl: Ticketanmeldung unter 0471 97 42 95

Christoph Franceschini
Segretissimo — Streng geheim!
Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte.
400 Seiten
Euro 24,90 [I]; 27,50 [D/A]
ISBN 978-88-7283-763-4

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